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Forschungsergebnisse

Im Zuge der Auswertung der Transkripte und der inhaltlichen Analyse konnten fünf Hauptkategorien gefunden werden (siehe Abbildung).

Die Kategorie der Flexibilität als Herausforderung beschreibt ein wesentliches Merkmal im Bereich der Forschung in Zeiten von Corona. Hierzu zählen alle Sachverhalte, die von den Studierenden ein erhöhtes Maß an Flexibilität abverlangt haben (z.B. Änderung der Erhebungsmethode).

  • Planbarkeit wurde unmöglich (Unterbrechungen)
  • Rahmenbedingungen erschweren Abläufe
  • Konsequenzen für das eigene Zeitmanagement (z.B. Fertigstellung)
  • Neuorientierung hinsichtlich der Methodik
  • Einschränkung der Stichprobe (begrenzte Generalisierbarkeit)

Auf Basis der Aussagen in den Interviews und der Gruppendiskussionen konnte auch die Kategorie Betreuungsverhältnis gefunden werden. Hierbei geht es um die Betreuung der Abschlussarbeiten durch Lehrende, welche durch die veränderten Rahmenbedingungen in der Corona-Pandemie erschwert wurde. Hierzu zählen alle Erfahrungen und Wahrnehmung, welche die Studierenden hinsichtlich der Betreuung durch ihre*n Dozenten*in gemacht haben. Dies umfasst auch die Art und Weise der Kommunikation, das Erhalten von Feedback und jegliche Unterstützung im Forschungsvorhaben.

  • Abhängigkeit der Studierenden wird verstärkt sichtbar
  • Erreichbarkeit der Betreuer*innen
  • Qualität der Betreuung wurde negativ beeinflusst (z.B. Input, Feedback)

Durch die veränderten Rahmenbedingungen bezüglich des Forschungsprozesses sowie der stärker benötigten Fähigkeit der Flexibilität erleben die Studierenden einen Kontrollverlust. Die Kategorie Kontrollverlust und Handlungsfähigkeit beschreibt das Erleben der Studierenden, dass einzelne Aspekte im Forschungsprozess nicht beeinflussbar oder kontrollierbar sind. Dennoch besteht der erhöhte Bedarf nach Gestaltbarkeit, um die Handlungsfähigkeit in diesem Kontext wieder erlangen zu können.

  • Aspekte im Forschungsprozess sind nicht beeinflussbar (Verzweiflung)
  • Gestaltbarkeit im Sinne die Handlungsfähigkeit wieder erlangen
  • Kollektives Problem

Die Kategorie Soziale Austauschprozesse bezieht sich explizit auf Erfahrungen hinsichtlich der Verständigung mit anderen im Forschungsprozess involvierten Personen – ausgenommen ist hierbei der*die Betreuer*in der Abschlussarbeit, da hierfür eine eigene Kategorie generiert wurde. Diese Kategorie beschreibt somit alle Herausforderungen hinsichtlich kommunikativer Prozesse im gesamten Forschungsvorhaben und die damit verbundenen Folgen.

  • Fehlender Austausch mit Kolleg*innen
  • Online Meetings qualitativ minderwertig
  • Soziale Komponenten fallen weg (z.B. Mimik, Gestik)
  • Koordination in der Projektgruppe

Die Kategorie Positive Erkenntnisse umfasst alle Einsichten, neue Perspektiven und Möglichkeiten, welche in einem positiven Zusammenhang mit den veränderten Forschungsbedingungen durch Corona stehen.

  • Erproben unüblicher Forschungsmethoden
  • Neuen Herausforderungen (z.B. Gesprächsbereitschaft, Rekrutierung)
  • Ortsunabhängigkeit
  • Pünktlichkeit und Effektivität in Online Meetings

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass alle beschriebenen Kategorien miteinander in einer wechselseitigen Beziehung stehen und sich gegenseitig beeinflussen können (siehe Abbildung). Die veränderten Rahmenbedingungen führen bei den Studierenden einerseits zu Kontrollverlust und dem Bedürfnis wieder Handlungsfähigkeit zu erlangen, andererseits beeinflusst es soziale Prozesse im Sinne der Betreuung und auch der Austauschprozesse. Es können aber auch positive Erkenntnisgewinne daraus gezogen werden. Berücksichtigt man alle Faktoren und Kategorien kann man erkennen, dass diese in einer Wechselwirkung den Fortschritt in der Forschung und somit die Fertigstellung der Abschlussarbeiten beeinflussen.

Schlussfolgerung: Die Corona bedingten Einschränkungen im Bereich des tertiären Bildungssektors stellt Studierende, welche ihre Abschlussarbeit verfassen, vor große Herausforderungen. Der gesamte Forschungsprozess wird durch die situativen Veränderungen beeinflusst und die Studierenden müssen ihre Pläne ändern und gemäß den vorherrschenden Rahmenbedingungen anpassen. Die empirische Erhebung hat gezeigt, dass sich diese Veränderungen und Herausforderungen durch die Corona-Pandemie auf alle Phasen des Forschungsprozesses im Bereich von Abschlussarbeiten auswirken.

Alles in allem kann gesagt werden, dass sich die Corona Pandemie folgenschwer auf den Forschungsprozess von Abschlussarbeiten ausgewirkt hat. Diese veränderten Rahmenbedingungen wurden in allen Bereichen (Kommunikation, Betreuung, Methodenwahl etc.) und auch in allen Forschungsphasen sichtbar. Es können zahlreiche negative Aspekte (z.B. zeitliche Verzögerungen) aber auch positiv konnotierte Faktoren (z.B. Erprobung unterschiedlicher Methoden) identifiziert werden.

Kontakt

Assoz. Prof. Mag.a Dr.in

Angela Pilch Ortega

Projekt- und Lehrveranstaltungsleiterin

Institut für Erziehungs- und Bildungswissenschaf
Merangasse 70//
A-8010 Graz

Telefon:+43 316 380 - 2552

BA BSc

Mana-Teresa Donner

Studentische Mitarbeiterin

Forschungswerkstatt Corona-Pandemie


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